One Day Animation Festival 2012

by sg

ONE DAY ANIMATION FESTIVAL 2012
(21. November 2012, 18/20/22:00 – FILMCASINO)
BEST AUSTRIAN ANIMATION Wettbewerb fand zum zweiten Mal statt.
3 Wettbewerbsprogramme,  fast 500 Besucher !!!

Das heurige ONE DAY ANIMATION FESTIVAL darf sich, trotz bescheidener finanzieller Mittel für die Organisation, über einen neuen Besucherrekord freuen.  Fast 500 Besucher genossen die drei Stunden Wettbewerbsprogramm um den ASIFA Austria Award, die die Kurator/-innen Sabine Groschup und Thomas Renoldner aus den über fünf Stunden Einreichungen ausgewählt hatten.
Die qualitativ hochwertigen künstlerischen Arbeiten deckten dabei in vielerlei Hinsicht eine enormer Bandbreite an Möglichkeiten ab: Von Zeichentrickfilm bis 3-D-Computeranimation, von Avantgardefilm bis Musikvideo, von abstrakt bis gegenständlich, von experimentell bis narrativ, aus Wien und einigen Bundesländern, von Frauen und Männern, etc. etc.
Besonders bemerkenswert erscheint, daß neben den Arbeiten bereits etablierter KünstlerInnen, neben autodidakten NachwuchskünstlerInnen und Studierenden der beiden Kunstakademien in Wien (Angewandte und Bildende) auch die Fachhochschulen mit Schwerpunkt Animation (FH Hagenberg, MultiMediaArt Salzburg, Joanneum Graz) mit inhaltlich bemerkenswerten Arbeiten vertreten waren.
Das vielfältige Programm wurde vom Publikum begeistert aufgenommen, und fast die Hälfte der KünstlerInnen unterstrich durch ihre Anwesenheit die Wichtigkeit und Notwendigkeit dieser Veranstaltung, die mit dem BEST AUSTRIAN ANIMATION Wettbewerb als einziges „Festival“ in Österreich einen äußerst vollständigen Überblick über die Jahresproduktion im Bereich Animation anbietet.
Die im Anschluß an die Filmprogramme abgehaltenen Künstler/-innen-Gespräche wurden wieder in gewohnt professioneller Weise von Wiktoria Pelzer durchgeführt. Die prominente Preisjury verlieh gleich im Anschluß an das letzte Wettbewerbsprogramm die Auszeichnungen, zusätzlich wurde vier Publikumspreise ausgesprochen.

Preisjury:
Gunter Damisch, Bildender Künstler
Professor an der Akademie der bildenden Künste in Wien
Lisa Neumann, Kuratorin, Festivalleiterin (espressofilm, video&filmtage)
Tom Waibel, Philosoph und Medienaktivist.

Die Preisträgerfilme:
ASIFA Austria Award 2012:
(dotiert mit 500.- Euro)

TEKNO CABARET – Peter Hutter
Jurybegründung:
Tekno Cabaret von Peter Hutter ist schwarz und weiß, prägnant und witzig. In einem unheimlichen Timing pulsiert hier Rhythmus zwischen Beat und Herzschlag. Hutters prägnante Bildkompositionen schicken Gorillaz auf die aberwitzigste Mission, seit sie in die Musikvideolandschaft eingedrungen sind. Mit signifikantem Sound gelingt hier eine scherenschnittartige Punktlandung und die filmische Aussage oszilliert in einer augenzwinkernden Message: Tekno Cabaret, das das Gehirn zugleich wach- und weichklopft.

Lobende Erwähnungen:

TRESPASS – Paul Wenninger
Begründung: Lisa Neumann
Es sind ungeheure Distanzen, die der Protagonist in entschleunigtem Tempo zurücklegt, Grenzen, die ohne Pass passiert werden, während die globalisierte Welt an ihm vorbeirast, während die Räume – ganz analog  – ineinandermorphen. Das ist, was nur der Animationsfilm kann. Und dass Paul Wenninger auf seiner Reise einer genialen und in der Machart ungeheuer aufwändigen Pixilation-Choreographie und Farbdramaturgie folgt, muss unbedingt mit einer lobenden Erwähnung bedacht werden.

MARS – Christian Holzer
Begründung: Tom Waibel
Mars von Christian Holzer entfaltet in dreieinhalb Minuten ein breites Spektrum animierter Narration: Unendliche Weiten, abgründiger Witz, aberwitzig menschliche Konkurrenz und ungeahnte, abseitige Perspektivenverschiebung. Dieser Kampf um den roten Planeten ironisiert die Odysseen im Weltraum  ebenso wie die Kämpfe um Iwojima. Cold war is still going on, aber in dieser Spass-Mission auf hohem Niveau wird er von Captain Holzer und seiner Crew  lässig dekonstruiert.

VOIDOV~ – Manuel Knapp
Begründung: Gunter Damisch
Voidov von Manuel Knapp ist ein überzeugendes Beispiel für Techno-Minimalismus in letzter Konsequenz, für einen Begriff von filmischem Denken an der Grenze von Komposition, Konzentration und kühler Extase. Die Schnittmenge von Film, bildender Kunst und experimenteller Musik ergibt ein pulsierendes Kunstwerk, das detailverliebt keine Gnade kennt.

Die Publikumspreise:

Aus jedem der drei Programme wurde ein Publikumspreis ermittelt:

Aus dem Programm „CUTTING EDGE“ (18:00)
(ex aequo)
EMPTY ROOMS – Claudia Larcher und Constantin Popp
EXHAUSTIBILITY – Eni Brandner

Aus dem Programm „PRIME TIME“ (20:00)
TRESPASS – Paul Wenninger

Aus dem Programm „PARTY“ (22:00)
MUCH BETTER NOW – Philipp Comarella

Wir danken unserem einzigen finanziellen Unterstützer, der Kulturabteilung der Stadt Wien !

Wir gratulieren herzlich den Preisträger/-innen, bedanken uns bei unserem besonders interessierten und konzentrierten Publikum, der Preisjury, den Mitarbeiter/-innen des Festivals für zahlreiche unbezahlte Arbeitsstunden und freuen uns auf ein, hoffentlich finanziell besser ausgestattetes, ONE DAY ANIMATION FESTIVAL 2013.