Ausstellung / exhibition

by sg

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John Cage, Schriftzug von John Cage für die Ausstellung "John Cage und..."; John Cage, Where R = Ryoanji 13 R/10 – 5/87, 1987, Bleistift auf Papier, Privatsammlung, © 2012 The John Cage Trust, New York, Foto: Hubert Auer; 

John Cage, Schriftzug von John Cage für die Ausstellung „John Cage und…“; John Cage, Where R = Ryoanji 13 R/10 – 5/87, 1987, Bleistift auf Papier, Privatsammlung, © 2012 The John Cage Trust, New York, Foto: Hubert Auer;

John Cage und …

Bildender Künstler – Einflüsse, Anregungen

Der 100. Geburtstag Philosophen, Literaten und Denkers John Cage wird heuer weltweit von zahlreichen Institutionen begangen. Das mit der Akademie der Künste, Berlin, konzipierten Ausstellung den Akzent auf das bildkünstlerische Schaffen des für die Kunst in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts so einflussreichen „Allrounders“.

Trotz des bekannten Einflusses und der Hochachtung zahlreicher Zeitgenossen und KünstlerInnen jüngerer Generationen vor John Cage (1912-1992) sind seine Werke als bildender Künstler und sein Einfluss auf die bildende Kunst weitaus weniger bekannt als seine Musik. Die Ausstellung im nicht nur den bekannten Einfluss Cages, sondern insbesondere sein visuelles Werk im Kontext der Kunstgeschichte des 20. Jahrhunderts. Sie wirft einen neuen Blick auf den Einfluss der europäischen Moderne auf Cage ebenso wie auf die gegenseitigen Anregungen von ihm maßgeblich beeinflusster KünstlerInnen über die Fluxus-Bewegung hinaus. Vereint werden medien- und klangkünstlerische Werke genauso wie Arbeiten auf Papier und Partituren von John Cage seit den 1930er Jahren mit Arbeiten seiner Anreger und Freunde – Marcel Duchamp, Richard Buckminster Fuller, Morris Graves, Nam June Paik, Robert Rauschenberg, Mark Tobey u.v.a.m. – und stellt damit kulturelle Wechselbeziehungen neu zur Diskussion, wie das Verhältnis zu Asien, Zen und White Writing (Mark Tobey), zur europäischen Kunst und Synästhesie, gleichermaßen wie zu Happening, Fluxus, Zero und zur Conceptual Art.

Ein besonderes Augenmerk liegt erstmals auf der Verbindung zwischen Cages bildkünstlerischer Entwicklung und den Aufbrüchen der klassischen Moderne in Europa, die er – kaum bekannt – aufmerksam verfolgt hat. Bereits als 22-jähriger erwarb er ein Bild von Alexej Jawlensky – mit einer Anzahlung von einem US Dollar! – und organisierte 1939 Ausstellungen von Paul Klee, Wassily Kandinsky und Jawlensky – drei Künstlern der „Blue Four“, die ihm durch die deutschstämmige Kunstvermittlerin Galka Scheyer bekannt geworden waren Zentrale Werke von Jawlensky, Klee, László Moholy-Nagy sowie Anni und Josef Albers beleuchten die anregenden Impulse, die Cage durch die klassische Moderne und Künstlerkollegen während seiner Lehrtätigkeit an der „Chicago School of Design“ und am „Black Mountain College“ in North Carolina empfing.