Sabine Groschup

In diesem Filmprogramm habe ich die ersten Filme aus meiner Erinnerung ausgewählt, die mich stark beeindruckt und mir künstlerische Perspektiven für die eigene Arbeit im Animationsfilm geöffnet haben. Besonders wichtig war für mich Paul Glabicki, den ich noch als Kunststudent (ca. 1993) nach Wien eingeladen hatte. In unseren Gesprächen erklärte er mir seine experimentelle Arbeitsweise, damals etwas völlig Neues für mich. Von Zbigniew Rybzynski, der eine zeitlang in Wien gelebt hat, mochte ich am meisten seine strukturelle und gleichzeitig witzige Arbeit „Nowa Ksiazka“ (1976), die mich zu eigenen ’split screen‘ Filmen inspiriert hat. Bei Jerzy Kucia, von dem ich für meinem Film „Bunt“ (1992) Lob bekommen hatte, beeindruckt mich besonders seine geschärfte Aufmerksamkeit für eine zeitgenössische Filmmusik und die Beziehung zwischen Bild und Ton. Eine weitere Initialzündung für experimentelle Filmgestaltung war für mich die Entdeckung der repetitiven Kurzschnitt-Technik von Rafael Montanez Ortiz in „Dance Nr.6“ (publiziert in Infermental 9, Heart of Europe, Wien 1989). Am Beginn meines Studiums an der Hochschule für angewandte Kunst (1989-1992) haben mich die Arbeiten von Sabine Groschup und Mara Mattuschka ganz besonders beeindruckt. Mariola Brillowska schätze ich besonders wegen ihrer rebellischen Haltung dem traditionellen Trickfilm gegenüber. Zum Abschluss wollte ich ein Beispiel meiner Arbeit als Filmproduzent vorstellen und mit Heimo Wallner einen großartigen Künstler, der bislang in der Animationsfilmwelt zu wenig wahrgenommen wurde.

Thomas Renoldner

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