Sabine Groschup

Rezension / review

Edition / edition

 

Filmfestival / film festival

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 Key Visual von Marzieh Emadi & Sina Saadat

20-JAHRE-JUBILÄUM

BEST AUSTRIAN ANIMATION Festival

20 Jahre Vermittlungsarbeit für den österreichischen Animationsfilm

Am 27. Oktober 2005 fand im Wiener Filmcasino das frisch gegründete ONE DAY ANIMATION FESTIVAL statt. Das Motto war damals NYC meets VIENNA: im Rahmen einer Kooperation zwischen ASIFA USA East (Signe Baumane) und ASIFA Austria (Thomas Renoldner) wurden neue Animationsfilme aus Wien und New York gezeigt.

Nach 20 Jahren konsequenter Aufbauarbeit und einem Zwischenschritt als 2 DAYS ANIMATION FESTIVAL ist der bei Filmkünstler:innen und Publikum beliebte Jahresrückblick im BEST AUSTRIAN ANIMATION Festival aus dem filmkulturellen Leben Österreichs nicht mehr wegzudenken.

Das 20. BEST AUSTRIAN ANIMATION Festival findet an 6 Tagen und 4 Spielstätten statt: im Filmcasino und im Stadtkino, in der Galerie SEHSAAL und im Atelierhaus Lehargasse der Akademie der bildenden Künste (›Semperdepot‹).

BEST AUSTRIAN ANIMATION Wettbewerb

Im Rahmen des 20. BEST AUSTRIAN ANIMATION Festivals von 25.–30.NOV.2024 findet zum 14. Mal der BEST AUSTRIAN ANIMATION Wettbewerb statt.

Der im Jahr 2011 begründete Wettbewerb bietet jährlich einen Überblick über österreichische Produktionen im Bereich Animation. Das Festival verfolgt dabei die Absicht, Animation in seiner Gesamtheit vorzustellen: in der Bandbreite von Kunst bis Kommerz, von Experiment bis Narration, von Abstraktion bis Gegenständlichkeit, und all das in allen nur erdenklichen und auch neu entwickelten analogen, digitalen und hybriden Techniken.

MI. 27.NOV.24

DO. 28.NOV.24

JURY

PREISJURY

Mag.a Doris Bauer
Mag. art. Verena Repar
Prof. Otto Alder

SELEKTIONSJURY

Laura Egger-Karlegger

Sabine Groschup

Thomas Renoldner

Ausstellung / exhibition

“Are there any more real cowboys left out in these hills? 
LANDWIRTSCHAFT UND KUNST 

15. November 2024 bis 11. Jänner 2025
GALERIE AM STADTPLATZ Wörgl

 

mit Arbeiten von Andrea Arnold, Mirko Baselgia, Werner Berg, COWCAM, Lois Fasching, Sabine Groschup, Ronald Kodritsch, Paul Albert Leitner, Alois Mosbacher, Artur Nikodem, Erich Ruprechter, Antje Schiffers, Fritz Seelig, Nikolaus Schletterer, Melanie Thöni, Anna Tiessen, Alesch Vital, Wörgler Bauernschaft       . Kurator: Günther Moschig

Die moderne Landwirtschaft steht vor der gewaltigen Aufgabe, bei begrenztem Ackerland und im Klimawandel eine stetig wachsende Weltbevölkerung zu ernähren. Heute steht landwirtschaftliche Arbeit wie nie zuvor im Zentrum politischer, ökologischer und wirtschaftlicher Kontroversen.

In kaum einem anderen Ort prallen im städtisches Leben und Landwirtschaft so direkt aufeinander wie in Wörgl, ja man kann von einer urbanen Landwirtschaft in der fast 15.000 Einwohner zählenden Tiroler Kleinstadt sprechen. 18 internationale und österreichische künstlerische Positionen thematisieren generationenübergreifend von Werner Berg bis Melanie Thöni Landwirtschaft unter unterschiedlichen Aspekten und verweisen auch auf Veränderungen in stereotypen Zuschreibungen von städtischem und ländlichem Raum. Mit Installationen, Videos, Zeichnungen und Fotografien wird die Ausstellung einen vielfältigen Einblick in die Lebenswirklichkeit der Bäuerinnen und Bauern geben. Die in der Ausstellung in künstlerischen Arbeiten angesprochenen Themen sind Arbeitsplatz Bauernhof (Stall und Feld), Landschaftspflege, Lebensmittel-Rohstoff- und Warenproduktion, bäuerliche Kultur, Arbeitsteilung im Familenverband (Generationenübergabe, Geschlechterrollen), Tierwohl, Preisdruck, Gentechnik und Landwirtschaft der Zukunft vertiefen und in der Öffentlichkeit präsenter machen sollen.

er Öffentlichkeit präsenter machen sollen.

Ausstellung_Lesung / exhibition_reading

Samstag, 25. Oktober, 16 Uhr

Sabine Groschup

(Wien / Vienna)

Sabine Groschup bewegt sich seit über vierzig Jahren in einem weiten künstlerischen Aktionsfeld zwischen bildender Kunst, Film und Literatur. Die Lassnig-Schülerin arbeitet als bildende Künstlerin gattungsübergreifend und ist mit Videokunst, Textil- und Textarbeiten, Raum- und Klanginstallationen, Malerei und Fotografie international präsent.

Sie wurde 2012 mit dem Preis der Landeshauptstadt Innsbruck für künstlerisches Schaffen ausgezeichnet. 2020 erhielt sie das Österreichische Staatsstipendium für Bildende Kunst.

Letzte Veröffentlichung: Der doppelte Traum, 2022

Eine Ausstellung mit Arbeiten aus dem Zyklus »Taschentuchgedichte, gewidmet«
ist im Foyer der whiteBOX zu sehen.

Die Lassnig-Schülerin arbeitet als bildende Künstlerin gattungsübergreifend und ist mit Videokunst, Textil- und Textarbeiten, Raum und Klanginstallationen, Malerei und Fotografie international präsent. Als Filmemacherin gehört sie zu den renommiertesten Vertreterinnen des künstlerischen Animationsfilms, realisiert Experimentalfilme und Dokumentationen. Als Schriftstellerin ist sie fiktionale Erzählerin, Lyrikerin und Essayistin. Sie wurde 2012 mit dem Preis der Landeshauptstadt Innsbruck für künstlerisches Schaffen ausgezeichnet. 2020 erhielt sie das Österreichische Staatsstipendium für Bildende Kunst. Letzte Veröffentlichung: Der doppelte Traum, 2022

 

 

Foto Georg Weckwerth

Epauletten der Mutters Geist Hände
Für Maria Lassnig

Epauletten der Mutters Geist Hände
umfassen ihre nackten Schultern
Augen blicken direkt
Augenlinsen lesen

unterliegen dem geerbten ‚automatischen Tränenkullern‘
Ängste, Bedürfnisse, Sehnsüchte, … etc. schöpfen
in die Bewusstwerdung des Innen & Außen
in die Körper Selbstwahrnehmung

empfindsam und entblößt und unerschrocken
Pinsel und Stift sind ihr verlängerter Arm
es fließt durch ihre Hand
bis ins Sterben hinein

 

aus dem Zyklus
»Taschentuchgedichte, gewidmet« (seit 2016)
Taschentuch 4
»Epauletten der Mutters Geist Hände«
Maria Lassnig gewidmet
1.9.2017
(eigene Lyrik gestickt auf Stofftaschentücher verschiedenster Provenienz; Taschentuch: Elisabeth Zimmermann; TGg #4, 38 x 39 cm)

 

Sabine Groschup, 2017 © Bildrecht, Wien 2024

Ausstellung / exhibition

Filmvorführung / screening

Filmfestival / film festival

Fantoche

23. Internationales Festival
Für Animationsfilm, Baden/Schweiz
2. – 7. September 2025

Focus Austria

Österreich mit seiner lebendigen Animationsfilmszene ist das diesjährige Gastland am Fantoche-Festival. Herzlich willkommen!

Der österreichische Animationsfilm ist in seinem Facettenreichtum untrennbar mit Bewegungen der Bildenden Kunst, dem Experimentalfilm und der experimentellen Musik verwoben.

Viele der Künstler*innen driften mühelos zwischen den Sphären und verdichten sie virtuos in ihren Arbeiten. Die drei Kurzfilmprogramme verstehen sich als Vorschläge, der Vieldeutigkeit von Oberflächen und Bezugnahmen über unerwartete Verstrickungen näher zu kommen. Überraschend verweben sich Körper, Zeitlichkeiten und Subjektpositionen. Eine Versammlung an Techniken und Verfahren, animierten Materialitäten, Echos und Choreografien.

Die Positionen reichen von 1970 bis 2023, zusammen befragen, erweitern und verweigern sie den linearen Kanon und bringen dabei stets neue Ästhetiken hervor. Mit Lust am Material verorten sie gesellschaftspolitische Fragestellungen auf der Leinwand und überschreiten dabei die Grenzen des filmischen Raums.

Ausstellung / exhibition

SABINE GROSCHUP: CAGE WITHOUT CAGE & MC and the poodle’s charm

Unter dem Titel »CAGE WITHOUT CAGE« präsentiert Norrlandsoperan vom 25. August bis zum 25. Oktober Werke der in Wien lebenden Künstlerin, Filmemacherin und Autorin Sabine Groschup. Die multimediale Schau im Ausstellungsraum Vita kuben – erweitert um eine Maria Callas anlässlich ihres 100. Geburtstags gewidmete, raumgreifende Installation im Foyer des Opernhauses – umfasst Film, Konzeptkunst, Fotografie, Animation, Installation, Lyrik, Textil- und Klangkunst.

Im Zentrum der Ausstellung von Sabine Groschup, eine Schülerin der bedeutenden österreichischen Künstlerin Maria Lassnig, steht ihr Werkkomplex zu John Cage’s »ORGAN2/ASLSP« in der St. Burchardi Kirche im deutschen Halberstadt. Der Werkkomplex ist gleichzeitig ein andauernder Work in Progress, der vor 20 Jahren seinen Ausgang nahm. Damals begannen die Dreharbeiten zu Groschups Experimentalfilm »(JC{639})«, der die weltweit beachtete, 639 Jahre dauernde Aufführung (2001–2640) von Cages Komposition in beeindruckenden Bildern und grandioser Tongestaltung dokumentiert. Für den Film wendet Groschup dabei einen für das Medium Film wohl einmaligen Kunstgriff an, der wiederum direkt auf John Cage verweist: Sie überlässt dem Zufall den Ablauf ihres Films über das “so langsam wie möglich” zu spielende Musikstück (ASLSP = As SLow aS Possible).

»(JC{639})« feierte 2012 anlässlich des John Cage Centennials Weltpremiere und war Bestandteil wichtiger Ausstellungen über den Jahrhundertkünstler. Seither vermittelt der Film in einzigartiger Weise die generationenübergreifende Aufführung in Halberstadt. Gleichzeitig arbeitet Groschup an der Realisation von insgesamt 89 Variationen des Films, analog der 89 Töne in Cages Komposition. Zufallsoperationen durch geladene Gäste mit Bezug zu John Cage bilden dabei das Fundament für immer neue Schnittfassungen des gleichen filmischen Ausgangsmaterials, von Groschup in 89 Clips strukturiert; beziehungsweise öffentliche Zufallsziehungen im Kontext von Ausstellungen ihres Cage-Werkkomplexes (2013 Halberstadt; 2016 Innsbruck; 2022 Augsburg).

Die im Rahmen der Ausstellungseröffnung von »CAGE WITHOUT CAGE« am 24. August 2024 in Umeå realisierte vierte öffentliche Zufallsoperation ist die 73. Filmvariation von »(JC{639})«. Diese wird in der Ausstellung mit dem originalen sechsteiligen Ziehungsprotokoll sowie der von 89 Personen per Zufall in Reihung gebrachten und signierten 89 Clipkarten dokumentiert. Als Projektion zu sehen ist Filmvariation #1, für die der tschechische Kurator und Cage-Experte Jozef Cseres mit seiner Zufallsoperation aus dem Jahr 2012 verantwortlich zeichnet.

Groschups in der Sammlung der John-Cage-Orgel-Stiftung befindliche fünfteilige Leinwandarbeit »My ORGAN2/ASLSP – A work in progress for the next …« (2013/2022) – in Umeå ausgestellt ist die Artist Copy des Werks – visualisiert die Dimension des John-Cage-Orgel-Kunst-Projekts Halberstadt mit Mitteln der bildenden Kunst. Die Künstlerin druckt die zuvor digital von jeder Note befreite Notation in doppelter Größe auf Leinwand und stickt von Hand, den jeweiligen Klangwechseln in Halberstadt folgend, die seit 2001 aufgeführten Teile der Komposition in ihr ein. Es ist Groschups eigene Variante eines generationenübergreifenden Projekts, das partizipativ angelegt auch nur partzipativ vollendet werden kann.

Mit »My ORGAN2/ASLSP : Soundpic Edition #1–639« (seit 2016) geht Groschup den umgekehrten Weg.  Abermals lädt sie Künstlerkollegen, Freunde und am entstehenden bildnerischen Werk interessierte Menschen ein ihr persönliches Klangjahr mittels Zufallsziehung zu bestimmen. Dieses stickt sie unübersehbar auf eine Leinwand mit einem Foto aus der St. Burchardi Kirche und überträgt ebenfalls gestickt den Titel der Notation »ORGAN2/ASLSP«, den Namen des Komponisten John Cage, den Namen des Zufallsoperanten und last but not least den Ausschnitt der Partitur, der in dem jeweiligen Jahr in der Halberstädter Aufführung zu hören sein wird. Groschups Konzeptansatz hier ist der folgende: sind alle Jahre einer Person zugordnet und die Fotoleinwände von ihr bestickt, repräsentieren die in chronologischer Reihung installierten 639 »Soundpics« (Klangbilder) die gesamte Partitur – erweitert um den beeindruckenden Klangraum der St. Burchardi Kirche, auf ebenso viele unterschiedliche, von Groschup aufgenommene Fotos gebannt. Rund 200 Jahre sind bereits vergeben, bald 100 Arbeiten von Groschup produziert. In der Ausstellung werden zehn für Umeå hergestellte »Soundpics« erstmals öffentlich präsentiert.

2016 realisierte Groschup unter dem Titel »My ASLSP : John Cage’s “As Slow as Possible” for Piano or Organ Solo« für ihre Einzelausstellung im Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum erstmals eine Installation mit einem Yamaha Disklavier (Player Piano). Die Arbeit hat zum Ziel, das von John Cage 1985 ursprünglich für Solo Piano komponierte Stück »ASLSP«, das von Cage auf Wunsch des bedeutenden deutschen Organisten Gerd Zacher 1987 für Orgel transponiert wurde, verstärkt ins Blickfeld zu rücken, nachdem »ORGAN2/ASLSP« durch das Cage-Projekt in Halberstadt Weltbekanntheit erlangt hat. Zu hören und zu erleben ist »ASLSP« in der Ausstellung in einer von der österreichischen Pianistin Manon-Liu Winter 2016 in Wien eigens eingespielten Fassung für Disklavier.

Abgerundet wird die Schau durch mehrere Pflanzeninstallationen im Zusammenspiel mit Fotografien aus Cages Appartment in Manhattan, New York. Als Titel für diese sehr persönliche Reminiszenz an Cage verwendet Sabine Groschup Zitate von Cage, die seiner Leidenschaft für Botanik Ausdruck verleihen. O-Ton der Pflanzenliebhaberin Groschup: Die Zitate könnten auch von mir stammen.

Sabine Groschups »CAGE WITHOUT CAGE« – ihr Titel variiert Nam June Paiks berühmte Videoinstallation »Cage in Cage« von 1999 – gleichzeitig ist es die erste Zeile ihres John Cage gewidmetes Taschentuchgedichts (TGg #20), das als handgesticktes Original im Format eines Mesostichons den Ausstellungsraum ziert – ist die erste Einzelausstellung der gebürtigen Innsbruckerin in Schweden.

Vita kuben //
Norrlandsoperan, Umeå, Sweden
Curated by Georg Weckwerth, invited by Helena Wikström
25.8.–25.10.2024

Filmvorführung / screening